29.11.2012 | "Altes wird heruntergerissen, neues kommt hervor…", sagt Regisseurin Elisabeth Stöppler über ihre Inszenierung von Tschaikowskys "Mazeppa" in Heidelberg. Maria "reiße die alte Fassade runter und eröffne einen neuen Raum". Stöppler mag die Parallele zum Hintergrund der Premiere gar nicht so gemeint haben, Fakt ist aber: Ihre Beschreibung passt auch auf die Wiedereröffnung des Heidelberger Theaters, die mit der "Mazeppa"-Premiere gefeiert wurde. Die Regisseurin stattet die Bühne fast ausschließlich mit einem schillernden Vorhang aus Lamellen aus, der heruntergerissen werden kann, um die genannten neuen Räume zu öffnen. Die Figur der Maria, die gegen den Willen ihres Vaters mit dem sehr viel älteren Kosaken Mazeppa leben will, steht für Stöppler im Zentrum der Oper. Diese Liebe führt zu Auseinandersetzung, Krieg, Leid und Tod: "ein unglaublich intensives zwischenmenschliches Drama", sagt Stöppler im Interview. Musikalisch hat diese erste Premiere im alten neuen Haus durchweg überzeugt. "Fantastisch muteten die musikalischen und gesanglichen Leistungen an", schreibt der Wiesbadener Kurier und lobt den neuen GMD Yordan Kamdzhalov. "Ein furioser Einstand", urteilt das Tagblatt: "Kluge Regie, brennende Stimmen, starke Chöre, beachtliches Orchester." Das Foto (Florian Merdes) zeigt James Homann als Mazeppa), Wilfried Staber als Kotschubej und Mitglieder des Chors.