"Das Rheingold" in Nürnberg

"Das Rheingold" in Nürnberg

16.12.2013 | Das Wagner-Jahr neigt sich seinem Ende zu, 2014 "dürfen" die Theater auch wieder anderes geben. Das Nürnberger Staatstheater allerdings wird im kommenden Jahr seine "Ring"-Tetralogie fortsetzen, die es soeben mit dem "Rheingold" erfolgreich begonnen hat. Regisseur Georg Schmiedleitner ist ein Neuling im Metier: Er hat zuvor noch nie Oper inszeniert und wagt sich nun gleich an den "Ring". Zwar bekam er einige Buhs, aber auch gute Kritiken in den Medien. "Was für ein praller Theaterabend!" heißt es im Bayerischen Rundfunk. Gelobt wird hier insbesondere die "grandiose Personenregie: Keiner singt bloß, keiner steht bloß rum." Schmiedleitner entlarve "das wahre Wesen dieser mythisch germanisch kostümierten Figuren für unsere Zeit", ist im Deutschlandfunk zu hören. In der Tat siedelt der Regisseur das Geschehen im Hier und Jetzt an. "Mit dieser "Ring"-Eröffnung bezieht Nürnberg entschiedener und anklagend aggressiver Stellung als das Bayreuth des Festspielsommers", findet der Deutschlandfunk-Rezensent außerdem. Dazu trägt auch die musikalische Seite unter der Leitung von GMD Marcus Bosch bei. "Eine Wagner-Interpretation, die auf Erkenntnisse der historischen Aufführungspraxis reagiert und sich vom Ballast eines eingedickten, pathetisch dröhnenden, die Sänger in den Hintergrund drängenden Orchesterklangs befreit", schreibt die neue musikzeitung und berichtet von einem "präzise deklamierenden Wagnerensemble ohne Schwachpunkte". Insgesamt "ein mehr als vielversprechender Auftakt zum neuen Nürnberger Nibelungen-Ring" (BR). Das Foto (Ludwig Olah) zeigt Nicolai Karnolsky (Fafner), Michaela Maria Mayer (Freia), Martin Berner (Donner), Randall Jakobsh (Wotan) und David Yim (Froh).

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