23.06.2014 | Erst in München, jetzt in Berlin: das kleinste Opernhaus der Bundeshauptstadt hat sich an Bernd Alois Zimmermanns "Soldaten" gewagt. Ursprünglich war die Oper für sieben gleichzeitig agierende Dirigenten geplant. So wurde sie aber nie umgesetzt, heute gibt es eine Version für einen Dirigenten, der in Berlin Gabriel Feltz hieß und seine - schweißtreibende - Sache sehr gut machte. Er selbst und mit ihm das große - nicht im Graben, sondern auf verschiedenen Stahlgerüsten sitzende - Orchester sind in Uniformen gekleidet: deutlicher Hinweis auf die pazifistische Idee, die Zimmermann mit seiner Oper verfolgte. "Uneingeschränkten Respekt" nötige dem Hörer die Art ab, "mit der sich die Musiker der Komischen Oper auf Zimmermanns Privatversion der Zwölftontechnik einlassen", so der Tagesspiegel. "Bis an den Rand der Erschöpfung verausgaben sich in den zweieinhalb Aufführungsstunden auch die Chorsolisten und das gesamte, vielköpfige Sängerensemble." Die Berliner Morgenpost berichtet: "Es ist eine große, bedrückende Produktion geworden. Und es ist eine der gewagtesten, besten in dieser Berliner Opernsaison, die mit dieser Premiere zu Ende ging." Regie führt Calixto Bieito, dessen Interpretation in einer Vielzahl von Rezensionen positiv bewertet wird. Das Fazit fällt bei den Berichterstattern ebenfalls positiv aus: "Bernd Alois Zimmermanns apokalyptisches Trauerspiel (…) ist für Berlin ein wichtiges, besonders gelungenes Opernereignis am Ende der Saison", schreibt die nmz. "Ein Höhepunkt der Saison! Und die war ja gar nicht schlecht - gerade an der Komischen Oper", hört man im rbb. Und die Berliner Zeitung findet: "Die Aufführung ist in jeder Hinsicht großartig." Das fanden auch die Zuschauer, die enthusiastisch applaudierten. Foto: Monika Rittershaus