30.06.2014 | Zum ersten Mal inszenierte Dietrich Hilsdorf 1981 in Gelsenkirchen, damals noch ungeliebt und vielfach kritisiert. Nun kehrte er mit Tschaikowskys "Pique Dame" zurück ans Musiktheater im Revier und erntete tosenden Beifall. Seine Regieeinfälle sind überraschend, zum Beispiel: Die Gräfin wird zur Puffmutter - und Lisa erschießt den geliebten Hermann... "Wie Hilsdorf das große Ensemble zu führen versteht, wie er (…) das einzige Bühnenbild Dieter Richters souverän in Szene setzt, das ist ebenso logisch wie emotional erspielt und erfunden, ja es deutet die Oper (…) neu und führt zu überraschenden Schlüssen", schreiben die Ruhr-Nachrichten. Die WAZ urteilt: "Mit einer Rarität so einzuschlagen, ist ein Coup zum Spielzeitende." Auch musikalisch stimmt der Abend: Dirigent Rasmus Baumann "findet den treffenden Tonfall für lyrische Verästelungen, trudelnde Turbulenzen und schwerblütige Melancholie, ohne auch nur einen Hauch an Sentimentalität zu streifen", berichtet die Recklinghäuser Zeitung. Das Ensemble, "dazu Christian Jeubs groß besetzter Chor: es singt, agiert und spielt, hochmotiviert vom Regisseur und von dieser gefühlsstarken Musik, dass es eine Freude ist, diese "Pique Dame" zu hören, zu sehen, zu erleben". (Ruhr-Nachrichten). Auch in der Recklingäuser Zeitung findet der "hervorragende Chor" Erwähnung. "Musiktheater pur" bilanziert: "So entsteht ein Opernabend, dem man begeistert folgt, dessen imposante Bilder genießt und die Musik goutiert." Foto: Thilo Beu