14.07.2014 | "Musik im Spiegel" lautet das Motto des diesjährigen Würzburger Mozartfests. Ein bisschen "Don Giovanni", ein bisschen "Cosí" ist in Strawinskys "The Rake’s Progress" zu finden, so die Main-Post - daher also Strawinsky am Mainfranken Theater. Regisseur Stephan Suschke lässt die ganze Oper, die laut Libretto im Irrenhaus endet, dortselbst spielen. Bevor Tom Rakewell den Verstand verliert, lässt er sich auf Nick Shadow ein, der eigentlich der Teufel ist. So verliert er seine Liebe Anne Truelove, sein Geld, seinen Verstand… "Die Ironie des Librettos durchzieht auch die Inszenierung, die Freude am Theatralischen, die von den Solisten und dem Chor lustvoll aufgegriffen wird", schreiben die Fränkischen Nachrichten über die Würzburger Premiere. "Ein buntes, schräges, witziges Panoptikum, das absolut sehenswert ist", hat der Kritiker der Main-Post erlebt. Und das opernnetz lobt "eine lebedige Inszenierung, ausgezeichnete Sänger und eine bravouröse, in allem zwingende, Sinn stiftende Umsetzung der Oper". Auch musikalisch stimmt der Abend. "Dirigent Enrico Calesso agiert inmitten all dieser Komplexität mit Übersicht. Die Würzburger Philharmoniker sorgen musikalisch für Farben, die denen auf der Bühne nicht nachstehen, und auch die Chöre (Michael Clark) tragen ihr nicht unbedeutendes Scherflein zum guten Gelingen bei", schreibt die Main-Post. "Musikalisch wie darstellerisch ein Genuss", lautet die Quintessenz der Fränkischen Nachrichten. Das Foto (Falk von Traubenberg) zeigt Paul McNamara als Sellem.