Kritik am "Sächsischen Staatstheater" in Dresden

Kritik am "Sächsischen Staatstheater" in Dresden

28.02.2012 | Die Pläne für ein "Sächsisches Staatstheater" nehmen Gestalt an. Semperoper und Staatsschauspiel in Dresden sollen ein gemeinsames Dach erhalten, die künstlerische Autonomie beider Häuser dabei nicht angetastet werden. Auch die Rechtsform soll sich nach derzeitigen Informationen nicht verändern. Vor dem Hintergrund zukünftiger Sparzwänge sollen vor allem die Werkstätten und Bereiche der Verwaltung und Logistik fusionieren.

In einer außerordentlichen Personalversammlung wollte die Semperoper die Mitarbeiter Anfang dieser Woche über die Veränderungen informieren. Zuvor konnten diese allerdings bereits in der Presse von den Plänen lesen. Geliefert wurden die Informationen dann vom Geschäftsführenden Direktor, Wolfgang Rothe, und einem Mitarbeiter des Ministeriums. Intendantin Ulrike Hessler fehlte aus Krankheitsgründen. Mit dem Rückgang der Finanzmittel aus dem Solidarpakt wird sich der sächsische Landeshaushalt verringern. Vor diesem Hintergrund haben Kultusministerium und die Leitungsebenen der Häuser über die Zusammenlegung beraten. Der stellvertretende Geschäftsführer der VdO, Gerrit Wedel, äußerte Zweifel an der Notwendigkeit der Maßnahme. Wie die Erfahrung an anderer Stelle zeige, seien die erhofften Synergieeffekte nicht zu erwarten, zumal Kooperationen der Werkstätten bereits praktiziert würden und auch sonst keine wirtschaftliche Notwendigkeit bestehe - zumal wenn "Personalabbau wirklich nicht beabsichtigt" sei, so Wedel. "Insbesondere die Einbeziehung der Mitarbeiter an der Umsetzung scheint doch eher eine Farce zu sein." Auch die Deutsche Orchestervereinigung (DOV) hatte die Pläne kritisiert und Zweifel an den erwarteten Synergieeffekten geäußert.