Politikverdrossenheit ist dieser Tage ein großes Thema, es verwundert kaum noch jemanden, dass Politiker sich nicht an das halten, was sie gestern noch versprachen bzw. suggerierten. Befremdlich ist jedoch, wenn in Thüringen vor der Wahl landesweit das Ziel ausgegeben wird, im Kultur- und Theaterbereich zu den geltenden flächentariflichen Bedingungen zurückzukehren. Nach der Wahl aber Finanzierungsverträge (wie in Altenburg-Gera) abgeschlossen werden, die zwar künftig flächentariflich bedingte Dynamisierungen vorsehen, aber lediglich auf einem Ist-Niveau aufsetzen, das bereits einen erheblichen haustarifbedingten Verzicht beinhaltet. Insofern ist die politisch wirksame Erklärung, zur Fläche zurückzukehren, eine Mogelpackung und wird zur Farce, wenn die Kollegen zur Erhaltung ihrer Arbeitsplätze de facto immer noch zum Gehaltsverzicht im zweistelligen Bereich gezwungen werden. Die Alternative, um hier zu flächentariflichen Vergütungen zurückzukehren, wäre wohl die Schließung von Sparten mit entsprechendem Stellenabbau. Die Gewerkschaften sind durch den Deutschen Bühnenverein für die Theater und Philharmonie Thüringen GmbH in Altenburg-Gera zur Aufnahme weiterer Haustarifverhandlungen aufgefordert worden. Das erste Sondierungsgespräch wird am 23.03.2012 im Theater in Gera stattfinden. Fortsetzung folgt...