Hilferuf vom Betriebsrat des Mecklenburgischen Staatstheaters

Hilferuf vom Betriebsrat des Mecklenburgischen Staatstheaters

16.03.2012 | Der Betriebsrat des Mecklenburgischen Staatstheaters hat eine Kampagne zur Rettung des Hauses gestartet. "Stimmen Sie für unser Theater": Mit diesem Appell wendet er sich an die 45 Mitglieder der Schweriner Stadtvertretung. Diese oberste Dienstbehörde der Landeshauptstadt Mecklenburg-Vorpommerns stimmt am 26. März über einen Sanierungsplan ab, bei dem jeder vierte Arbeitsplatz am Theater wegfallen soll. Über die Sparpläne in Schwerin haben wir an dieser Stelle und in der Zeitschrift "Oper & Tanz" bereits mehrfach berichtet.

In der Pressemitteilung des Betriebsrats heißt es: "Die Schlossfestspiele, die niederdeutsche Fritz Reuter-Bühne sowie das Figuren-und Puppentheater werden dem Sanierungskonzept zufolge ganz dem Rotstift geopfert. Dramatische Kürzungen sind überdies vorgesehen im Schauspiel, bei der Staatskapelle, in Chor und Ballett, bei Technik, Beleuchtung und Kasse. ‚Das wäre der Kahlschlag für unser schönes Haus‘, sagt der Betriebsrats-Vorsitzende Andreas Fritsch. ‚In der Provinz wird dann besseres Theater gemacht als in der Landeshauptstadt!‘" Es sei völlig falsch, das Theater kaputt zu sparen. Stattdessen müsse die Landesregierung ihre hoheitlichen Aufgaben wahrnehmen und die Finanzierung sicher stellen. "Es ist, als ob der Kultur-Kahlschlag strategisch-bewusst in Kauf genommen wird", kritisiert Andreas Fritsch. Während einer Betriebsversammlung stellten die Arbeitnehmervertreter ihre Pläne für eine bundesweite Kampagne zur Rettung des Theaters vor. Mit seinem Appell hat sich der Betriebsrat auch an zahlreiche Bundespolitiker, an prominente Künstler und an andere Betriebsräte und Arbeitnehmervertreter gerichtet.