Dietrich Fischer-Dieskau ist gestorben

Dietrich Fischer-Dieskau ist gestorben

18.05.2012 | Der weltberühmte Bariton Dietrich Fischer-Dieskau ist am 18. Mai kurz vor seinem 87. Geburtstag gestorben. Der gebürtige Berliner begann seine Karriere im Jahr 1947. Er sang regelmäßig in Bayreuth und Salzburg, an der Deutschen Oper Berlin und der Bayerischen Staatsoper sowie an vielen anderen großen Bühnen der ganzen Welt. Der vielseitige Sänger war sowohl auf der Opern-, als auch auf der Konzertbühne zu Hause. Seine Einspielungen von Schuberts "Winterreise" gehören zu den Sternstunden der Lied-Inter- pretation. Den romantischen Liedgesang hat der Ausnahme- künstler geprägt wie kein anderer Sänger seines Jahrhunderts.

Aber auch in der Neuen Musik war Fischer-Dieskau zu Hause und setzte sich immer wieder für Komponisten des 20. Jahrhunderts ein. 1992 nahm er im Rahmen eines Galakonzerts unter der Leitung von Wolfgang Sawallisch Abschied von seiner Gesangskarriere. Anschließend arbeitete er als Dirigent, Rezitator und Buchautor sowie als Dozent von Meisterklassen. Erste Reaktionen aus Politik und Kultur würdigten den großartigen Künstler und Menschen. Der Intendant der Bayerischen Staatsoper, Nikolaus Bachler, erklärte: "Der Tod von Dietrich Fischer-Dieskau ist ein großer Verlust für die gesamte Musikwelt. Er hat durch seine Interpretationen im Liedgesang und in der Oper die Kunst des Singens entscheidend geprägt. Der heutige Liedgesang wäre ohne die Prägung durch Dietrich Fischer-Dieskau nicht denkbar. Die Bayerische Staatsoper trauert um einen ihrer wichtigsten Künstler überhaupt." Dietrich Fischer-Dieskau war mit der Sopranistin Julia Varady verheiratet. Er erhielt im Laufe seines Lebens zahlreiche Preise und Ehrungen. Unter anderem wurde er zum Kammersänger in München und Berlin ernannt und mit dem großen Verdienstkreuz des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland geehrt. 1994 wurde er mit dem Wilhelm-Pitz-Preis der Vereinigung deutscher Opernchöre und Bühnentänzer (VdO) ausgezeichnet. Foto: Harald Hoffmann/Deutsche Grammophon