25.05.2012 | Für das von der Schließung bedrohte Landestheater deutet sich eine erfreuliche Wende an. Bereits am 16. Mai hatte die Stadt Eisenach signalisiert, dass sie ihren Finanzierungsanteil von zwei Millionen Euro für die Spielzeit 2013/14 nun wohl doch aufbringen werde. Möglich werde dies, so hatte eine Sprecherin der Stadt erklärt, durch die Reduzierung des Haushaltsdefizits und einer Selbstverpflichtung des Stadtrates. Das nun zur Verfügung stehende Geld stammt aus höheren Gewerbesteuer-Einnahmen, durch Einnahmen/Einsparungen infolge von Gesetzesänderungen und durch Einsparungen bei Zuschüssen für freie Träger.
Mit 2,66 Millionen Euro trägt der Freistaat Thüringen die Hälfte der Finanzierung des Landestheaters. 666.667 Euro entfallen auf den Wartburgkreis, zwei Millionen Euro auf Eisenach. Anfang Dezember 2011 hatte der noch amtierende Eisenacher Oberbürgermeister Matthias Doht (SPD) der Kulturstiftung Meiningen-Eisenach, der das Landestheater als eigenständig produzierender Betriebsteil angehört, mitgeteilt, er könne wegen der desolaten Haushaltslage der Stadt Eisenach den Betrag nicht zusagen. Dies hatte zuletzt auch für heftige Debatten in der Landespolitik geführt. Gegen den drohenden Kultur-Kahlschlag hatte sich massiver Widerstand formiert. In Demonstrationen gingen die Bürger auf die Straße, Unterschriften wurden und werden gesammelt, öffentliche Aktionen auf dem Eisenacher Marktplatz machten auf die Lage aufmerksam. Im Internet gibt es eine Online-Petitionsseite, die noch bis zum 11. Juli aktiv ist. Vertreter des Landes zeigten sich erfreut über die Wendung in Eisenach. "Ich bin froh, dass sich die Eisenacher Theatermacher nun wieder der künstlerischen Arbeit widmen können", sagte Kultusminister Christoph Matschie (SPD).