05.02.2013 | Nach Vladimir Malakhov distanziert sich nun auch die Tanzcompagnie von Sasha Waltz von der Bundeshauptstadt. Laut einer Pressemeldung sieht sie keine Perspektive mehr in Berlin. Staatssekretär André Schmitz habe Sasha Waltz in aller Deutlichkeit signalisiert, dass der Kultursenator keine konkrete und dauerhafte Perspektive zur Lösung der lange bekannten und von der Verwaltung anerkannten strukturellen Probleme der Compagnie anbieten könne. "Die Tanzcompagnie Sasha Waltz & Guests ist 20 Jahre nach ihrer Gründung an einer untragbaren Belastungsgrenze angelangt", heißt es in der Meldung.
Die Hälfte des Etats von ca. 4 Millionen Euro müsse unter großem finanziellen Risiko und ohne festen Spielort selbst erwirtschaftet werden. Deshalb will die Compagnie nun ihre Aktivitäten in Berlin "den finanziellen Bedingungen" anpassen. Außerdem habe Waltz Kontakt mit nationalen und internationalen Partnern aufgenommen. Ein neuer Standort "für eine solide und langfristig tragfähige Situation für ihre Arbeit" soll her. "Die finanzielle Situation und Gesamtstruktur, in der sich der Tanz in Berlin bewegt, reflektiert seit langem nicht mehr dessen Bedeutung und Innovationspotenzial", heißt es weiter in der Meldung. Zitiert wird in der Pressemeldung auch die renommierte Choreografin selbst: "Berlin ist seit 1992 mein künstlerischer Mittelpunkt und hat mich immer inspiriert… Aber die Diskrepanz zwischen meinen Visionen, den Möglichkeiten und dem Kampf um die Existenzsicherung der Compagnie drängt mich nach 20 Jahren zu dem Entschluss einer vollkommenen Neuorientierung." Staatssekretär Schmitz erklärte, er wolle die Choreografin in Berlin halten. Angesichts der Finanzsituation kann er aber offenbar nicht mehr anbieten als die Fortsetzung der derzeitigen Förderung. Diese beläuft sich auf 1,85 Millionen Euro pro Jahr.