Pflöcke einschlagen: Dessau-Roßlau verankert sein Theater

Pflöcke einschlagen: Dessau-Roßlau verankert sein Theater

19.06.2013 | "Pflöcke einschlagen" will das Anhaltische Theater und reagiert damit auf Kürzungsandrohungen, die das Dessauer Haus besonders stark treffen sollen. Mit einer - derzeit angekündigten - Kürzung von 8,13 auf 5,2 Millionen Euro (s. unsere Nachricht vom 12.6.) wäre das Theater nicht mehr lebensfähig. Kreativ und mit einer gewissen Portion Optimismus geht das Theater nun mit der Situation um und fordert alle Freunde des Hauses auf, am 28. Juni ab 11.55 Uhr mitzuhelfen beim Pflöcke-Einschlagen. "Das Anhaltische Theater Dessau ist eigentlich ein sehr stabiles Gebäude, das im Laufe seiner Existenz schon vielen Stürmen getrotzt hat.

Nun aber droht ein rauer Wind, der aus Richtung Magdeburg weht, dieses Haus aus seinen Fundamenten zu reißen und wegzutragen", heißt es in der Ankündigung des Theaters. Schnüre, Seile und Taue sollen daran befestigt, aus den Fenstern herunter gelassen werden und damit dem "Kultur-Tanker sicheren und dauerhaften Halt geben". Alle Besucher werden gebeten, Seile, Taue, Pflöcke und Hämmer mitzubringen - dazu ihre Kraft, die zum Einschlagen benötigt wird - aber natürlich auch die Kraft ihrer Solidarität zu ihrem Theater. Begleitet wird die Aktion von künstlerischen Beiträgen. "Wir wollen miteinander singen und musizieren, reden und lachen - damit das Anhaltische Theater bleibt!" Inzwischen steht in Sachsen-Anhalt die vom Kulturkonvent empfohlene Kulturkonferenz kurz vor der Gründung. Akteure des Kulturkonvents haben sich zusammengefunden, um die Empfehlungen des Konvents umzusetzen. Am 2. Juli soll sich diese Konferenz als Verein gründen. Ziel ist es, "den positiven Prozess des Kulturkonvents fortzuführen und die kulturellen Fachverbände zu einer gemeinsamen Strategie zusammenzuführen." "Dabei wird es nicht nur um Theaterkürzungen gehen, sondern auch um grundsätzliche Fragen, die Sachsen-Anhalt als kulturell besonders reiches Bundesland mit einem Landeskulturkonzept beantworten soll", erklärte der designierte Vereinsvorsitzende, Christian Reineke.