03.02.2014 | Alljährlich wird die Meldung mit Spannung erwartet: Wer ist diesmal der glückliche Träger des Ernst von Siemens Musikpreises? 2014 geht der Preis an Peter Gülke. Die Auszeichnung wird gerne auch als "Nobelpreis der Musik" bezeichnet und ist mit 250.000 Euro dotiert. Verliehen wird sie am 24. Mai im Münchner Cuvilliés-Theter. Insgesamt vergibt die Ernst von Siemens Musikstiftung 3 Millionen Euro an Preis- und Fördergeldern. Als "Grenzgänger im vielfachen Wortsinn", als "Weltenverbinder" wird der Musikwissenschaftler und Dirigent Peter Gülke in der Meldung der Stiftung bezeichnet. "Werk und Leben verschränken sich bei Gülke aufs Engste".
Er schaffe es immer wieder Brücken zu schlagen: zwischen Theorie und Praxis, zwischen seinen unterschiedlichen Berufen und nicht zuletzt auch zwischen den musikalischen Welten in der damaligen DDR und der Bundesrepublik. 1934 in Weimar geboren studierte Gülke Cello, Musikwissenschaft, Germanistik, Romanistik und Philosophie. Er widmete sich anschließend sowohl dem praktischen Musizieren als auch der Wissenschaft. Als Dirigent wirkt er seit den späten 50er-Jahren - zunächst in zahlreichen kleineren Städten, ab 1976 als Kapellmeister an der Staatsoper Dresden und fünf Jahre später als Generalmusikdirektor in seiner Geburtsstadt Weimar. "Unbequem" für die politisch Verantwortlichen in der DDR war er 1983 gezwungen, das Land zu verlassen. Seine Familie folgte ihm ein Jahr später in die Bundesrepublik. Hier wurde Gülke GMD in Wuppertal, seine wissenschaftliche Forschung führte er daneben weiter. Auf die zehn Jahre in Wuppertal und zahlreiche Gastspiele in Europa, Amerika und Japan folgte eine Dirigierprofessur in Freiburg, zudem unterrichtet Gülke Musikwissenschaft in Basel und Zürich. Er ist Präsident der Sächsischen Akademie der Künste und zudem Mitglied der Bayerischen Akademie der Schönen Künste, der Deutschen Akademie für Sprache und Dichtung und der Akademie der Wissenschaften und der Literatur Mainz. Foto: Steffi Loos (Siemens Musik Stiftung)