21.02.2014 | Noch bevor er sein Amt als Intendant der Sächsischen Semperoper antreten konnte, ist Serge Dorny bereits wieder gefeuert. Die Sächsische Kunstministerin Sabine von Schorlemer hat die vertraglichen Verbindungen mit dem gebürtigen Belgier mit sofortiger Wirkung beendet. Dorny sollte Nachfolger der 2012 verstorbenen Ulrike Hessler werden und war im September beauftragt worden, die Spielzeit 2014/2015 vorzubereiten. Entgegen seinen Zusagen habe er in den vergangenen Monaten leider kein Klima des gedeihlichen und vertrauensvollen Miteinanders mit den Mitarbeitern etablieren können, sagte die Ministerin nun.
"Um Schaden von der Oper im In- und Ausland abzuwenden, sehen wir zu einer sofortigen Kündigung keine Alternative mehr." In der Erklärung des Ministeriums heißt es, Dorny sei während der Vertragsverhandlungen umfassend über die Situation in der Sächsischen Staatsoper und über bestehende Rechte, etwa der Staatskapelle und Dritter informiert worden, aber nicht bereit gewesen, "sich auf die vorliegenden Bedingungen einzulassen und die Entscheidungsprozesse an einem großen Repertoiretheater zu akzeptieren". Vom Chefdirigenten der Sächsischen Staatskappelle, Christian Thielemann, ist in der offiziellen Erklärung nicht die Rede. Gemutmaßt wird allerdings, dass der Grund für die unerwartete Entscheidung ein Konflikt zwischen Dorny und Thielemann sein könnte. Dorny hatte als Intendant der Opéra National de Lyon das französische Haus erfolgreich nach vorne gebracht. Seine künstlerischen Qualitäten von Serge Dorny seien unbestritten, betonte von Schorlemer. Foto: Matthias Creutziger