Deutscher Kulturrat: Tarifeinheit schadet dem Kulturbereich

Deutscher Kulturrat: Tarifeinheit schadet dem Kulturbereich

03.04.2014 | Der Deutsche Kulturrat hat sich gegen die Planung der Regierung gewandt, flächendeckend eine Tarifeinheit einzuführen. Gemeint ist damit, dass innerhalb eines Unternehmens lediglich eine Gewerkschaft alle Arbeitnehmer vertreten darf. Gegen eine solche Tarifeinheit im Kulturbereich spricht sich der Kulturrat dezidiert aus. "Gerade im Kunst-, Kultur- und Mediensektor gewährleisten die berufsspezifischen Gewerkschaften und Berufsverbände wie auch berufsspezifische Arbeitgeberorganisationen als Pendant, dass adäquate, dem Sektor angepasste tarifliche Regelungen getroffen werden", so der Deutsche Kulturrat.

Olaf Zimmermann, Kulturrats-Geschäftsführer erklärte, auf mittlere Sicht stünde damit die Koalitionsfreiheit und Tarifautonomie in Frage. Zimmermann weiter: "Würde die Regelung zur Tarifeinheit eingeführt, gäbe es in nicht wenigen Kultureinrichtungen die Situation, dass die berufsspezifischen Gewerkschaften, die die sektorspezifischen Interessen der betroffenen Arbeitnehmer vertreten, keine Tarifverträge mehr abschließen könnten. Jene Gewerkschaften, die berufsspezifische Interessen vertreten, würden zwangsläufig ins Hintertreffen geraten, da sie im Betrieb nicht mehrheitlich vertreten wären." Überdies werde die in Artikel 5 GG garantierte Kunstfreiheit tangiert. Die Quintessenz des Spitzenverbands der deutschen Kulturverbände ist klar: "Die Tarifeinheit schadet dem Kulturbereich!"