Metrum-Gutachten in Mecklenburg-Vorpommern sieht Abbau von 100 Stellen vor

Metrum-Gutachten in Mecklenburg-Vorpommern sieht Abbau von 100 Stellen vor

25.06.2014 | Nun liegt es auf dem Tisch: Das vom Kulturminister des Landes Mecklenburg-Vorpommern, Mathias Brodkorb, in Auftrag gegebene Gutachten des Münchner Beratungsunternehmens Metrum wurde präsentiert und zumindest in Auszügen in der Ostsee-Zeitung veröffentlicht. Es geht um Modelle zur Weiterentwicklung der Theater- und Orchesterstrukturen im östlichen Landesteil. Metrum kam zu dem Schluss, dass nur das Modell "Staatstheater" zu empfehlen sei. Dieses sieht eine Fusion des Theater Vorpommern (Greifswald/Stralsund) mit der Theater- und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz vor.

Bis 2020 sollen etwa hundert Stellen abgebaut werden, um das drohende Defizit von 5,8 Millionen Euro zu vermeiden. Die Reaktionen und Kommentare auf die Vorschläge fielen unterschiedlich aus. An allen vier Standorten sollen einzelne Sparten angesiedelt werden, so die Oper in Stralsund, Musical und Operette in Neustrelitz, Schauspiel und Ballett in Greifswald sowie die Sparte "Konzert" in Neubrandenburg. Am jeweiligen Standort sollen Programme der zugewiesenen Sparten produziert und dann an allen geeigneten Standorten aufgeführt werden. Auch die beiden Orchester sollen fusioniert werden. Von den 100 Stellen sollen 60 durch Nicht-Nachbesetzung wegfallen, die andern müssten mit Abfindungsmodellen reduziert werden. Schließlich: Die Vorpommersche Landesbühne Anklam soll zukünftig vor allem als Akademie weitergeführt werden. In einer gemeinsamen Presseerklärung bewerten die Theaterträger der Theater Vorpommern GmbH, die Unterlagen des Beratungsunternehmens als "geeignete Grundlage für die weitere Diskussion". Allerdings seien zahlreiche Fragen offen geblieben. Unter anderem wird eine Parität der Finanzierung gefordert. Auch strukturelle Fragen müssten geklärt werden. Andere Kommentare und Einschätzungen sind wesentlich kritischer ausgefallen. "Das ist eine Riesensauerei", wird CDU-Fraktionschef Axel Hochschild in der Ostsee-Zeitung zitiert. Das Foto (Stefanie Link) zeigt Minister Brodkorb.