"Wozzeck" in Cottbus

„Um Wozzeck aus der bloßen Rolle des verhöhnten Opfers zu lösen, stellt die Inszenierung Fragen nach Schuld und Verantwortung in einem Kosmos, der zwischen persönlicher Entfremdung und unbedingtem Pioniergeist für medizinische Neuerungen steht.“ So beschreibt das Staatstheater Cottbus die Deutung von Alban Bergs Oper durch Regisseurin Christiane Lutz und Ausstatterin Natascha Maraval. Der arme Soldat werde hier „zum Versuchsobjekt und Forschenden gleichermaßen“. Große Begeisterung löst die Premiere in den Medien aus. „Allen (…) Figuren, dem gesamten Ablauf der Vorstellung merkte man wieder einmal an, wie wunderbar das Cottbuser Ensemble funktioniert, wie sich jeder Solist in seine Rolle hineinsteigert und man doch bruchlos und mit traumwandlerischer Sicherheit zusammenspielt“, so die Lausitzer Rundschau. Im inforadio des rbb hören wir: „Evan Christ führt das Orchester mit Präzision durch die komplexen Strukturen (…). Atemlose Eindreiviertelstunden fordern Ensemble und Publikum.“ Das kulturradio des rbb bilanziert: „Hervorragendes Regiehandwerk und exzellente musikalische Leistungen: Hingehen. In dieser Qualität bekommen Sie den Wozzeck so schnell nicht mehr zu sehen!“ Kürzer, aber ebenso positiv fällt das Fazit der Märkischen Oderzeitung aus: „Ein großer Opernabend!“. Das Foto (Marlies Kross) zeigt Reik Wolke als Mariens Knabe, Andreas Jäpel als Wozzeck und Gesine Forberger als Marie.

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