"Im weißen Rössl" in Neustrelitz

Neustrelitz ist ziemlich weit weg vom Salzkammergut – und hat derzeit mit einer Theaterreform zu kämpfen, die den Häusern in Mecklenburg-Vorpommern zu schaffen macht. Das hält die „Macher“ am Theater Neubrandenburg-Neustrelitz nicht davon ab, im Neustrelitzer Schlossgarten ausgelassenes und pfiffiges Musiktheater auf die Bühne zu bringen. Pralles Theaterleben im „Weißen Rössl“. „Obwohl das ‚Rössl‘ gerne und lange als Schmalzoperette mit Heimatfilm-Charakter rezipiert wurde, sollte man nicht außer Acht lassen, dass sein Ursprung im Berlin der 20er-Jahre mit seinen zahlreichen Chansons, Revuen und Cabarets liegt“, schreibt das Theater und setzt die Idee hinter dieser Aussage in der Inszenierung von Wolfgang Lachnitt um. „Von der biederen, piefigen Verfilmung mit Peter Alexander aus den 50er-Jahren blieb kaum mehr etwas übrig. Das ‚Weiße Rössl‘ im Schlossgarten in Neustrelitz zeigt sich frisch, modern, ironisch, bissig-böse, heiter und unglaublich unterhaltsam“, berichtet jedenfalls der Nordkurier. Und auch musikalisch wird die Assoziation an die 20er-Jahre gepflegt. Noch einmal der Nordkurier: „Die jazzig angehauchte Musik, die die Neubrandenburger Philharmonie (Leitung: Jörg Pitschmann) geradezu unbemerkt genial unterlegt, lässt aus dem Rössl einen Urlaubsbetrieb entstehen, der nur so schnurrt.“ Das Foto (Jörg Metzner) zeigt Andrés Felipe Orozco als Dr. Siedler und Lena Kutzner als Ottilie.

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