VdO und GDBA: Warnstreiks in Neu- brandenburg/Neustrelitz

Nach Beendigung der Friedenspflicht sind die Mitglieder von GDBA und VdO der Theater und Orchester GmbH Neubrandenburg/Neustrelitz heute (3.12.2015) in einen ersten Warnstreik während des Probenbetriebs getreten. Die Beschäftigten verliehen damit ihrer Forderung an den Deutschen Bühnenverein Nachdruck, umgehend in Verhandlungen zum Abschluss eines Haustarifvertrages einzutreten.

Hintergrund: Die künstlerisch Beschäftigten sind gegenwärtig ohne jedwede Anbindung an den Flächentarifvertrag, nachdem von ihnen bereits bis 2012 über viele Jahre durch Haustarifverträge erhebliche Verzichtsleistungen erbracht wurden. Aktuell ergibt sich daraus ein tariflicher Abstand zur Fläche von über 12 Prozent. Dies geschah im Vertrauen darauf, dass künftig dauerhafte Strukturen und die finanziellen Voraussetzungen für den Erhalt des Theaters in der bestehenden Form geschaffen werden. Leider ist dies nicht der Fall, denn das Theater soll nur noch als „musikalisches Schauspiel“ fortgeführt werden, was den Abbau eines Großteils der bestehenden Arbeitsplätze bedeutet. Vor diesem Hintergrund kann von den NV Bühne-Beschäftigten nicht erwartet werden, dass sie mit weiterem Verzicht als Steigbügelhalter für den geplanten Stellenabbau herhalten – es müssen unverzüglich flächentarifliche Bedingungen gelten!

Trotz mehrmaliger Verhandlungen verweigert die Arbeitgeberseite nach wie vor eine für derartige Fälle im Normalvertrag Bühne vorgeschriebene gesonderte tarifliche Regelung für das künstlerische Personal. Selbstverständlich stehen aber nach wie vor beide Gewerkschaften für Gespräche zur Klärung der offenen Tariffragen zur Verfügung.