"Rigoletto" in Osnabrück

Schon zweimal hat Regisseurin Adriana Altaras in Osnabrück inszeniert. Nun wurde sie für Verdis „Rigoletto“ engagiert und verlegt die Tragödie um den Narren Rigoletto und seine schöne Tochter Gilda in die Gegenwart. Im Haus des Herzogs von Mantua geht es ziemlich schrill und obszön zu; Rigoletto, hier als Jude mit Kippa dargestellt, wird von den anderen verspottet. Altaras habe „der Oper den Israel-Palästina-Konflikt untergejubelt“, schreibt die Neue Osnabrücker Zeitung (NOZ) und hält dies für „überfrachtet“. Andererseits lege sie „den Finger in die Wunden unserer Gesellschaft, prangert Ausgrenzung, Fremdenhass und Intoleranz an“. „Die Idee der Regisseurin, den Nahost-Konflikt zu thematisieren, bleibt im Konzept hängen, ohne sich zum schlüssigen Drama unserer Gegenwart zu entfalten“, urteilt auch „theaterpurnet“. Erschwerend kam hinzu, dass kurz vor der Premiere der Darsteller des Herzogs ersetzt werden musste. „Am besten kommen noch die Herren des Opernchores mit der Situation zurecht“, so die NOZ. Und „theaterpurnet“ schreibt: „Der prächtige, große Männerchor, einstudiert von Markus Lafleur, triumphierte an diesem Abend gesanglich wie auch darstellerisch.“ Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Rhys Jenkins als Rigoletto und den Herrenchor.

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