Coburg braucht sein Theater: Reaktionen auf Eilantrag aus dem Stadtrat

Vier Mitglieder des Coburger Stadtrats haben einen Eilantrag gestellt mit der Forderung, auf eine Interimsspielstätte während der Generalsanierung des Coburger Landestheaters zu verzichten. Das Theater können an wechselnden Spielorten überdauern, heißt es in dem Antrag. Und weiter: „Im Stadtrat wird jede kleinste Position des Haushalts in Frage gestellt, während das Landestheater hinsichtlich Konsolidierung und Einsparungsmöglichkeiten von allem ausgenommen wird. Eine derartige, haushalterische Bevorzugung einer relativ kleinen Bevölkerungsgruppe gegenüber allen anderen sozialen Errungenschaften in Coburg ist den Bürgern nicht mehr vermittelbar.“ In einer Videobotschaft wehren sich derzeitige, ehemalige und zukünftige Theaterverantwortliche gegen den Antrag. Man habe viele Spielstätten ausprobiert, aber zum Beispiel für das Musiktheater gebe es in Coburg schlicht keine Räume, erklären GMD Roland Kluttig und Schauspieldirektor Matthias Straub. Das Theater in Coburg sei kein Elfenbeinturm, so Straub. Und: „Je attraktiver die Spielstätte, desto höher die Einnahmen.“ Ex-Intendant Bodo Busse zeigt sich empört und verwundert. Zusammen mit der Stadt habe man einen Workshop zum Thema Interimsspielstätte durchgeführt, der produktiv und ergebnisreich gewesen sei. „Ich kann nicht verstehen, dass man jetzt alles wieder auf Null fährt“, so Busse. Auch der designierte Intendant Bernhard F. Loges kommt zu Wort. Er habe in den vergangenen Monaten Regieteams dafür begeistern können, in Coburg zu inszenieren – für einen Bruchteil des Budgets, mit dem sie sonst arbeiteten. Dafür aber braucht die Stadt einen Theaterraum.