"Boris Godunow" an der Deutschen Oper Berlin

An der Deutschen Oper Berlin wurde die Urfassung (also die kürzere) gezeigt, in einer Koproduktion mit Covent Garden in London. Dort hatte die Oper in der Inszenierung von Richard Jones bereits im vergangenen Jahr Premiere, nun also kam sie in die Bundeshauptstadt. Die Kommentare zur Inszenierung beziehen sich auch auf die wohl nur eingeschränkt gelungene Kooperation zwischen den beiden Häusern. Kritisch angemerkt wird auch, dass der Regisseur offenbar gar nicht nach Berlin gereist war, jedenfalls beim Schlussapplaus durch Abwesenheit glänzte. Immerhin als „klug inszeniertes Stück um Macht und Machtkämpfe“ wird diese Regiearbeit im rbb beschrieben. „Wie auch immer - dieser "Boris Godunow" zeigte einmal mehr, dass solche internationale Zusammenarbeit zwar wünschenswert, aber kompliziert ist“, so BR Klassik. Die Ermordung des jungen Zarewitsch, die Boris zur Macht verhilft, schwebt über dem Geschehen und wird mehrfach als Déjà-vu „eingeblendet“. „Boris Godunow“ ist vor allem eine Choroper. Und der Chor der Deutschen Oper präsentierte sich offensichtlich hervorragend. „Der klang flexibel, ausdrucksstark und differenziert, er setzte genaue Höhepunkte und agierte überaus präzise“, schreibt die Berliner Zeitung. „Der Chor glänzte“, lesen wir auf BR Klassik. Und die neue musikzeitung berichtet vom „großartig singenden, von Raymond Hughes einstudierten Chor“. Das Foto (Bernd Uhlig) zeigt Ain Anger als Boris Godunow und Julius Röttger.

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