"Das Lied der Nacht" in Osnabrück

Hans Gál ist ein Komponist, der heute vielen unbekannt ist. 1890 geboren schrieb er 36-jährig seine Oper „Das Lied der Nacht“, die vom Breslauer Premierenpublikum begeistert gefeiert wurde. Von den Nationalsozialisten wurde Gál als Jude verfolgt und wanderte ins britische Exil aus. Sein Werk wurde mehr oder weniger vergessen. Das Theater Osnabrück hat nun seine Oper ausgegraben und mit großem Erfolg „wiederbelebt“. Kritiker wie Publikum waren von der Musik Gáls begeistert, aber auch von den Leistungen hinter und auf der Bühne. Erzählt wird von der junge Prinzessin Lianora im Sizilien des 12. Jahrhunderts. Das Volk will einen Nachfolger für den verstorbenen König und drängt die Prinzessin zur Heirat. Diese will zunächst nicht, verliebt sich aber mehr und mehr in die Stimme, die ihr zur Nacht Lieder der Liebe singt. Als sie erkennt, dass der Sänger ein Mann aus dem Volk ist, bricht sie ihr zuvor gegebenes Eheversprechen und erkennt die wahre Liebe erst, als der Sänger den Tod findet. „Mascha Pörzgen inszeniert DAS LIED DER NACHT märchenhaft schwebend zwischen Wirklichkeit und innerem Erlebnis“, schreiben die Westfälischen Nachrichten über die Regie. Von einer „hochklassigen Aufführung“ berichtet der Deutschlandfunk. „Fantastische Musik, gutes Libretto, tolle Aufführung“, fasst die Neue Osnabrücker Zeitung zusammen. Und: „Der Chor findet sich gut in seine tragende Rolle im ersten und dritten Bild ein, auch dank der guten Vorbereitung durch Markus Lafleur.“ Das Foto (Jörg Landsberg) zeigt Lina Liu als Lianora und Mitglieder des Damenchors.

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