"Dialogue des Carmélites" in Mainz

1794 wurden in Compiègne in Frankreich 16 Karmelitinnen hingerichtet, weil sie ihr Gelübde nicht brechen wollten und sich zu ihrem Glauben bekannten. Gertrud von Le Fort hat aus diesem historischen Ereignis eine Novelle gemacht, Georges Bernanos aus der Novelle ein Theaterstück – und schließlich komponierte Francis Poulenc aus Bernanos‘ Werk eine Oper. In Mainz hatte diese nun Premiere. „Hausregisseurin Elisabeth Stöppler verfolgt psychologisch fein die kleinen und großen Konflikte, die sich im keineswegs nur idyllischen Klosterleben nachzeichnen lassen und hinterfragt die Entscheidungen, die zum Martyrium der Frauen führen“, schreibt das Theater in seiner Ankündigung. „Die ‚Dialogues des Carmélites‘ von Francis Poulenc wirken erschütternd dank der klaren Stellungnahme der Musik. Elisabeth Stöppler zeigt in Mainz, dass es auch ohne Nonnentracht geht“, schreibt die FAZ. Und: „Dank dem Fehlen jeglicher sakraler Kostümierung erzählt sich die Story nüchterner als gewohnt, zugleich erweist sie sich aber auch offener für kritische Perspektiven." Die musikalische Leistung findet hier Lob, ebenso in der Frankfurter Rundschau: „Beeindruckend die Sicherheit in der Performance der 16 Aktivistinnen, die verhalten individuell eine schöne Gruppen-Ästhetik ergaben. Dazu kam gesangliche Kompetenz.“ Foto: Andreas Etter.

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