Premierenberichte

"Don Carlos" in Stuttgart

14.03.2024 | „Regisseurin Lotte de Beer stellt für uns einen Spiegel in eine vielleicht nicht allzu ferne religiös-fundamentalistische Zukunft, in der Schrecken der Vergangenheit Renaissance feiern.“ So kommentiert die Staatsoper Stuttgart die aktuelle Inszenierung der Verdi-Oper, die dort gerade ihre Premiere erlebte. Diese Inszenierung findet viel Beachtung – und viel Beifall in den Kritiken. „Der Regisseurin gelingen faszinierende Charakterstudien bei ihrer Verdi-Deutung“, berichtet der BR. Ganz ähnlich der SWR: „Lotte de Beer gelingen faszinierende Bilder in diesem geradezu malerischen Hell-Dunkel.“...Weiterlesen

"Peter Grimes" in Oldenburg

12.03.2024 | „Eine Sozialstudie, ein Drama über kollektive und individuelle Schuld — und ein Meilenstein der englischen Musikgeschichte“, sei Benjamin Brittens Oper, die vom Sonderling Peter Grimes erzählt, der sich angesichts der ungeklärten Todesfälle zweier von Grimes‘ Lehrjungen einer immer aggressiver werdenden Dorfgemeinschaft gegenübersieht und am Ende aufgeben muss. In Oldenburg inszenierte Hinrich Horstkotte – und das mit großem Erfolg. Einen „spannenden, ungemein intensiven Opernabend“ beschreibt der Opernfreund. „Die starre Dorfgemeinschaft, die jeden Außenseiter unerbittlich ausgrenzt, hat...Weiterlesen

"Otello" in Darmstadt

07.03.2024 | Regisseur Paul-Georg Dittrich macht am Theater Darmstadt aus „Otello“ ein Computerspiel. Er inszeniere die Oper „als Computergame zwischen Vergangenheit und Zukunft, Macht und Ohnmacht, Fremdheit und Entfremdung“, erklärt das Theater in seiner Programmankündigung. Die Hauptfiguren erscheinen zunächst als Avatare auf einer großen Leinwand. Es ist ein Spiel auf verschiedenen Realitätsebenen, ein Spiel im Spiel. „Eine sehr aufwendige, komplizierte und in ihrer Bilderflut verstörende Inszenierung“ hat der Rezensent der FAZ erlebt. Nach der Pause dürfen die Zuschauer per Handy über den weiteren...Weiterlesen

"Lohengrin" in Hagen

05.03.2024 | Ein in Hagen bisher unbekanntes Regieteam um Nelly Danker hat sich dort an Richard Wagners „Lohengrin“ gewagt: Wagner soll, so steht es auf der Webseite des Theaters, diese Oper als seinen „allertraurigsten Stoff“ empfunden haben, was sich, so heißt es weiter, „zweifellos auf die Situation des wundersamen Titelhelden bezog, der einem im Jubel der Massen einsamen Künstler gleicht“. Denker verortet die Oper im Vogelreich – mit fantastischen Kostümen (Amélie Sator). „Danker und ihr Team erzählen mit scheinbarer Naivität ein Märchen und erschaffen dafür eine Kunstwelt“, so der Online Merker. Das...Weiterlesen

"Dornröschen" in Hildesheim

29.02.2024 | Das Grimmsche Märchen von Dornröschen ist hinlänglich bekannt. Weniger bekannt ist, dass Engelbert Humperdinck neben der vielgespielten Oper „Hänsel und Gretel“ weitere Märchenopern schrieb, darunter auch „Dornröschen“. In einer instrumentalen Kurzfassung wurde die Oper 1902 erstmals aufgeführt, es folgte die szenische Uraufführung. Später aber geriet das Werk mehr oder weniger in Vergessenheit, wohl auch, weil es beim Publikum zwar sehr gut ankam, von der Kritik aber regelrecht verrissen wurde. Das Theater für Niedersachsen setzte es nun auf den Spielplan. Im Libretto von Elisabeth Ebeling...Weiterlesen

"Béatrice et Bénédict" in Braunschweig

27.02.2024 | Hector Berlioz hat für seine letzte Oper einen heiteren Stoff von Shakespeare gewählt und es damit genauso gemacht wie Giuseppe Verdi mit seinem „Falstaff“. „Béatrice et Bénédict“ wird selten gespielt – bisher. „Eine schöne Repertoireentdeckung“ habe das Theater Braunschweig da gemacht, schreibt die Braunschweiger Zeitung. Es geht hier um Mann und Frau, die erstens überhaupt nicht und zweitens schon gar nicht einander heiraten wollen. Am Ende bekommen sie sich natürlich doch. Gesungen wird in der Originalsprache Französisch, gesprochen aber auf Deutsch. „Es ist ein Fest der schönen Stimmen...Weiterlesen

"Die Soldaten" in Köln

22.02.2024 | Bernd Alois Zimmermanns Oper „Die Soldaten“ gilt als eine der bedeutendsten Opern des 20. Jahrhunderts – und galt lange Zeit als unaufführbar. An der Oper Köln wurde sie 1965 dennoch uraufgeführt mit einem sensationellen Erfolg, machte anschließend „Karriere“ an diversen Opernhäusern und kehrte jetzt halbszenisch nach Köln zurück, allerdings nicht ans Haus am Offenbachplatz, das sich nach wie vor in der Sanierungsphase befindet, sondern in der Kölner Philharmonie. Damals wie heute wurde das Gürzenich-Orchester Köln eingesetzt. Das Werk eigne sich besonders für dieses Orchester – oder das...Weiterlesen

"Lear" in Hannover

20.02.2024 | 1978 wurde Ariberts Reimann in München uraufgeführt und ist seitdem eine der wenigen zeitgenössischen Opern, die es ins Repertoire geschafft haben – trotz enormer künstlerischer Herausforderungen. An der Staatsoper in Hannover führte Joe Hill-Gibbins Regie. „An der Staatsoper Hannover werden in Aribert Reimanns ‚Lear‘ dank der bahnbrechenden Inszenierung von Joe Hill-Gibbins und der dafür nötigen Spitzenbesetzung neue Maßstäbe gesetzt im Ausdeuten von Werken der Avantgarde“, schreibt concerti. Der Regisseur selbst erklärt im Programmheft, warum er die Oper noch lieber als das Shakespearesche...Weiterlesen

"Katja Kabanowa" in Bielefeld

17.02.2024 | Mit dieser Oper vertonte Leoš Janáček das Schauspiel „Das Gewitter“ von Alexander N. Ostrowski. Er habe den Fokus „weniger auf die für Ehefrauen schier unerträglichen Lebensumstände im zaristischen Russland, sondern auf die Titelfigur selbst“ gelegt, so das Theater Bielefeld in seiner Programmankündigung. Und weiter: „Beflügelt von seiner eigenen späten Liebe zur 38 Jahre jüngeren (verheirateten) Kamila Stösslova zeichnet er ein genaues Psychogramm der Titelfigur, deren sensible Gefühlswelt an der starren und bigotten Gesellschaftsordnung der Kleinstadt zerbricht.“ In Bielefeld führte Georg...Weiterlesen

"Fausto" in Essen

13.02.2024 | Noch vor Hector Berlioz oder Charles Gounod nahm sich die junge französische Komponistin Louise Bertin des „Faust“-Stoffes an und machte daraus eine Oper. Heute unbekannt, wurde sie seinerzeit von Berlioz als „eine der intelligentesten und fähigsten Frauen unserer Zeit“ beschrieben. Regisseurin Tatjana Gürbaca hat nun am Aalto Theater Essen für die Wiederentdeckung der Oper gesorgt. Sie „nimmt sich dieses Opernschatzes an und überprüft die jahrhundertealte Faust-Legende auf ihre heutige Bedeutung“, so schreibt es das Theater in seiner Werkseinführung. Nur wenige Aufführungen erlebte das Werk...Weiterlesen

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